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Energiegewinner-Generalversammlung Teil 1: Harte Zahlen und Beschlüsse

Versammlung. Symbolbild FreeImages.com/Griszka Niewiadomski

„Keine Solaranlage auf dem Dach – können wir hier überhaupt tagen?“ Die Energiegewinner konnten: Am 22. August trat die Generalversammlung der Kölner Genossenschaft im Nippeser Bürgerzentrum Altenberger Hof zusammen. Binnen fünf Stunden stimmten die Mitglieder über zwei Jahresabschlüsse ab, entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat, bestätigten letzteren im Amt und diskutierten über den eingeschlagenen Kurs.

Erneute sechs Prozent Dividende beschlossen

Abstimmen mussten die Genossen zunächst über den geänderten Jahresabschluss 2013: Grund für die Änderung war laut Vorstandsmitglied Ramon Kempt die korrekte Einordnung der erstmals verbuchten Personalkosten in die Bilanz als 100-prozentigen Aufwand, denn seit 2013 sind die beiden Vorstände Ramon Kempt und Kay Voßhenrich hauptamtlich für die Genossenschaft tätig. Die Bilanzsumme für 2013 beträgt der Darstellung zufolge rund 1,9 Millionen Euro, das Jahresergebnis betrug minus 55.162 Euro. Gedeckt wurde dieses durch Ergebnisvortrag aus 2012 und Ergebnisrücklagen in Höhe von 43.732 und 11430 Euro. An der bereits im Vorjahr beschlossenen Dividende von sechs Prozent rüttelte die Versammlung nicht. Die Auszahlung steht noch an.

Bei einer Bilanzsumme von 2,97 Millionen Euro im Jahr 2014 werden die Energiegewinner nun jährlich vom Genossenschaftsverband überprüft. „Darin sehen wir eine zusätzliche Sicherheit für die Mitglieder“, unterstrich Kempt. Bei einem Jahresergebnis von knapp 15.678 Euro war sich die Versammlung über eine erneute Dividendenzahlung in Höhe von sechs Prozent einig.

Aufsichtsrat: Keine Wechsel, ab September mit Vergütung

Knapp fünf Jahre nach ihrer Gründung stand auch die Wahl des Aufsichtsrats an. Niko Härig, Alexander Hartmann und Frederik Geisler stellten sich zur Wiederwahl, neue Kandidaturen gab es keine. Obwohl das Plenum kritisch nach den Kompetenzen der Aufsichtsratsmitglieder fragte und gerne eine betriebswirtschaftliche Ausbildung sowie mehr genossenschaftsrechtliche Kenntnisse in dem Gremium gesehen hätte, bestätigten die Versammlung alle drei Mitglieder im Amt. Und damit auch die von Härig beschriebene Praxis, bei gesteigertem kaufmännischem Informationsbedürfnis externe Berater einzuschalten.

„Kaum eine der inzwischen monatlichen Aufsichtsratssitzungen hat ohne den Vorstand stattgefunden“, beschrieb Härig die Zusammenarbeit der beiden Gremien. Er gehört ebenso wie Kempt und Voßhenrich zu den Gründungsmitgliedern. „Wir haben generell volles Vertrauen in den Vorstand und bisher noch keine größeren Streitpunkte gehabt. Wenn wir Ideen des Vorstands nicht vertreten konnten, haben wir immer neue Lösungen gefunden.“ Die Frage nach einem Corporate Governance Codex verneinte Härig. „Zwar halte ich die Werte für sinnvoll. Eine förmliche Festlegung in der derzeitigen Struktur aber noch nicht.“ Es gebe immerhin eine Geschäftsordnung. 2014 wurde zudem eine Managerhaftpflichtversicherung, im Fachjargon D&O, abgeschlossen.

Ebenfalls neu: Künftig erhält der Aufsichtsrat eine Vergütung. Dem zugehörigen Antrag des Vorstands pflichtete die Versammlung ebenfalls bei, verlangte aber harte Zahlen auf dem Papier. Zur Diskussion stand zunächst eine ebenfalls vom Vorstand vorgeschlagene Grundvergütung von 500 Euro pro Monat zuzüglich Sitzungsgeld in Höhe von 250 Euro. Die abschließende Einigung fiel dann starrer, jedoch einfacher aus: Pro Jahr erhält jedes der drei Aufsichtsratsmitglieder ab September nun 9.000 Euro. In der Generalversammlung 2016 soll dann über mögliche Anpassungen entschieden werden.

Kleine Versammlungsstatistik

30 von inzwischen 235 Mitgliedern waren zu Beginn der Versammlung zugegen, elf weitere ließen sich per Vollmacht vertreten. Hinzu kam ein Gast. Die weiteste Anreise hatten zwei Genossenschaftsmitglieder aus Hamburg angetreten. Für die Genossenschaft stellte die Versammlung einen Anwesenheitsrekord dar.

Teil 2 des Artikels mit Einzelprojekten und Diskussion ist in Planung.

Symbolbild „Versammlung“ – FreeImages.com/Griszka Niewiadomski

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