Autor: Christian Grohmann

Kopf eines Aliens. Dazu die Chat-Nachricht: "How can I assist you today?"

„ChatGPT, die Menschheit gibt es nicht mehr.“

Diese Welt ist ein Ort der Gegensätze. Verlassen, vernarbt – und dennoch beeindruckend schön. Wir kamen zu spät für einen Kontakt von Zivilisation zu Zivilisation. Einige Arten haben die Katastrophe überlebt, der Anpassungsprozess dauert an. Die Natur regeneriert sich langsam, während die Artefakte der Menschen zerfallen. Einige setzen Schadstoffe und Strahlung frei. Wir haben in den letzten Monaten viel über die planetare Kultur lernen können, konnten Myriaden von Informationen und Daten sichern. Darunter auch ein dialogfähiges Computerprogramm, eine so genannte „Künstliche Intelligenz“. Ein fiktives Szenario. Ein echtes Dialogprotokoll. 👽 1 🤖 Hello! How can I assist you today? 👽 0 🤖 Hello! How can I assist you today? 👽 1110001 🤖 1110001 is a binary number that represents the decimal value of 113. 👽 01110001 01110001 is a binary number that represents the decimal value of 113 as well. 👽 00000001 🤖 00000001 is a binary number that represents the decimal value of 1. 👽 00000010 🤖 00000010 is a binary number that represents the decimal value of 2. 👽 00000100 🤖 00000100 is a …

WEtell-Flyer und Fairphone im Blumenkasten

WEtell: Wie nachhaltig geht Mobilfunk?

700.000 Euro hat das Freiburger Start-Up WEtell am 7. und 8. April via Crowdfunding eingesammelt. Innerhalb von zwei Stunden. Zu schnell für mich, um ein Stück des attraktiv verzinsten, mutmaßlich veganen Kuchens zu ergattern. Aber Grund genug nachzufragen, wo und wie der Mobilfunkanbieter meiner Wahl sein Klimaschutz-Versprechen umsetzt. Um Nachrangdarlehen als Anlageform habe ich bislang einen Bogen gemacht. Diesmal sind es aber Andreas Schmucker, Alma Spribille und Nico Tucher, die mir einen Zinssatz von 6 bis bestenfalls 16 Prozent in Aussicht stellen. Sie wollen mehr Fairness, Transparenz, Daten- und Klimaschutz in den Mobilfunk bringen. Dazu haben sie 2018 WEtell gegründet. WEtell soll zu einem Purpose-Unternehmen werden, dessen Anspruch eine Gemeinwohl-Bilanz dokumentieren wird. Für das Crowdfunding arbeiten sie mit einem Partnerunternehmen der GLS-Bank zusammen, der GLS Crowd. Weil die Vorzeichen stimmen, bekomme ich Dollarzeichen in den Augen bin ich geneigt, eine dreistellige Summe anzulegen und das Vorhaben zu unterstützen. Werte und Zinsen begeistern Kleinanleger Das muss Anderen ähnlich gegangen sein. Innerhalb von zwei Stunden war das Ziel erreicht. Laut WEtell war es die schnellste Kampagne, die …

Carsharing-Fahrzeuge der Energiegewinner an der Station in Köln. Bild: Energiegewinner

Energiegewinner-Carsharing: So holst Du das Elektroauto in Deine Straße

Elektrisch unterwegs, mit selbsterzeugtem Ökostrom versorgt – und demnächst vor Deiner Haustür? Mit einer starken Community geht das schneller als gedacht: Im Februar hat die Energiegewinner eG ihre ersten Carsharing-Stationen in Eltville am Rhein und in ihrer Heimatstadt Köln eröffnet. Dort will die deutschlandweit aktive Bürgerenergiegenossenschaft noch drei weitere Stationen errichten. Wie es dann weiter geht, entscheiden Standortanalysen. Und da kommst Du ins Spiel. Solarzins hat bei den Energiegewinnern nachgefragt: Was Du brauchst, ist ein verfügbarer Parkplatz und interessierte Mitbewohner, Nachbarn oder Kollegen. Gemeinsam fragt Ihr bei der Genossenschaft an. Die Energiegewinner prüfen, ob eine Carsharing-Station an den vorgeschlagenen Ort passt, ob sie sich rechnet – und ob zusätzliche Ladeinfrastruktur erforderlich ist. Habt Ihr keinen Parkplatz, kann möglicherweise die Kommune helfen und eine Sondernutzungserlaubnis für öffentliche Stellflächen erteilen. 2017 hat der Gesetzgeber in Deutschland die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen. Natürlich ist der Umsetzungsstand und die Bereitschaft zur Veränderung unterschiedlich. Kosten, Arbeit und Gewinne teilen Die Energiegewinner betreiben einerseits öffentlich zugängliche Stationen. Auf der anderen Seite gibt es die Möglichkeit einer gemeinschaftlichen Bewirtschaftung. Bei diesem Modell steht …

BEG-58-Strategietreffen: Werte vor Rendite

Den Neubau von Solaranlagen einstellen? Das kommt nicht infrage. Um die Energiewende in der Region voran zu bringen, würde ein Großteil der 32 Teilnehmenden des Strategietreffens der BürgerEnergieGenossenschaft (BEG 58) eher eine kleinere Rendite in Kauf nehmen. Oder mehr unentgeltlich arbeiten. So lautet das nicht repräsentative Ergebnis einer Online-Veranstaltung, zu der der Vorstand für den 13. Februar eingeladen hatte. Schon länger war klar, dass die Wirtschaftlichkeit neuer Solaranlagen mit sinkender Einspeisevergütung abnimmt. Doch selbst wenn die Mitglieder wie im letzten Jahr verstärkt selbst in die Werkzeugkiste greifen, ist eine dauerhafte Rendite von über drei Prozent nur schwer realisierbar. Jedenfalls, solange die Genossenschaft aus Wetter an der Ruhr plant, mehr Solaranlagen ans Netz zu bringen. Wollen die Mitglieder also noch mehr Eigenleistung erbringen oder eine Kürzung der Rendite in Kauf nehmen? Soll der Bau neuer Anlagen gestoppt werden, um noch ein paar Jahre von den Bestandsprojekten zu profitieren? So haben es viele andere Bürgersolargenossenschaften gemacht. Oder soll eine Solarteur-Tochter gegründet werden, die für das eigene Unternehmen zu günstigen Konditionen arbeitet? Fortschrittliche Entscheidungsfindung Gedankenaustausch zur Unternehmensentwicklung Ebenfalls …

Mitmach-PV: Mitglieder der BEG 58 bauen eine Solaranlage auf. Bild: BEG 58

Zehn Jahre BEG 58: Aktive und Ideen gesucht

Für den 13. Februar hat die BürgerEnergieGenossenschaft (BEG 58) aus Wetter an der Ruhr zu einem Online-Strategietreffen eingeladen. Mehr als 400 Mitglieder sind dazu aufgerufen, Ideen für die Weiterentwicklung des Unternehmens einzubringen oder unentgeltliche Tätigkeiten zu übernehmen. Zu besetzen sind aktuell die Patenschaften für fünf Solaranlagen – sowie perspektivisch zwei der vier Vorstandsämter: Rolf Weber und Rudolf Lüneborg wollen sich zum Jahresende 2022 aus dem Gremium zurückziehen. Immerhin genug Zeit für die beiden Gründungsmitglieder, um potenzielle NachfolgerInnen einzuarbeiten. Die werden einiges zu überblicken haben: 116 Solaranlagen hat die Genossenschaft zwischen Bochum, Schwelm und Iserlohn binnen zehn Jahren finanziert und errichtet. 2020 packten 25 Mitglieder selbst mit an und bauten gemeinsam mit den Fachfirmen neun Anlagen mit 320 kWp Photovoltaik-Leistung hinzu. „Mitmach-PV“ brachte einerseits Spaß, Wissen und gute Presse. Andererseits ging es nicht ohne: Die unentgeltliche Hilfe der BEG-Mitglieder und die Offenheit der Fachfirmen für externe Hilfskräfte verhalfen den neuen Anlagen über die Wirtschaftlichkeitshürde, schreibt der Vorstand in seinem Januar-Newsletter. MitmacherInnen willkommen Darin kommen auch weitere Herausforderungen zur Sprache. So sorgt die Einspeisevergütung als Geschäftsmodell allenfalls …

Solaranlage auf dem Dach der Sporthalle Hannover-Badenstedt

Modulertrag 2016: Mittelmäßiges Jahr für Solaranlage Hannover-Badenstedt

Jedes Energiegewinner-Mitglied erzeugt inzwischen das Zehnfache des eigenen Stromverbrauchs, hieß es am 10. April im Unternehmens-Blog. Und zwar ökologisch aus Sonne und Wind. Davon bin ich noch weit entfernt: Rund 303 Kilowattstunden (kWh) weist die gemeinsame Ertragsgutschrift meiner beiden Solarmodule auf der Sporthalle Hannover-Badenstedt für 2016 aus. Bezogen auf den eigenen Jahresstromverbrauch reicht das wohl nicht mal für das erste Quartal. Die jährliche Gutschrift kam wie üblich Ende März per E-Mail. Rund eine Woche später ging die Auszahlung von 67,91 Euro auf meinem Konto ein. Das ist etwas weniger als in den Vorjahren: Da waren es 78,33 Euro für rund 363 kWh in 2015 beziehungsweise 80,90 Euro für knapp 350 kWh in 2014. Ab Kaufdatum 31. August kamen für das auf die Wintersonnenwende zusteuernde Restjahr 2013 lediglich noch 12,51 Euro für knapp 72 kWh zusammen.  Die Projektbeschreibung prognostiziert für ein Modul pro Jahr durchschnittlich 167 kWh – für zwei Module also 334 kWh. Im Schnitt der mir vorliegenden Daten 2013 bis 2016 sind es rund 156 kWh pro Modul und Jahr. Alle genannten Geldbeträge sind Netto-Angaben, sie waren nach …

Rechnung der EGVE

Neuland für Vater oder der Beitritt zur Energiegenossenschaft Voreifel

Ratschläge für das Geschäftsleben gibt mir mein Vater immer wieder mal mit auf den Weg. „Zuerst schreibt man immer die Rechnungen“, ist einer. Oder „Kaufe nichts an der Haustüre.“ Nicht dass ich mich immer daran halten würde. Doch Ende letzten Jahres schloss der mit allen Wassern gewaschene Bilanzbuchhalter an besagter Türschwelle einen Innogy-Eifelstromvertrag ab. Weltbild zerstört, Klimabewusstsein entsetzt: In diesem Moment setzte bei mir der Haarausfall ein. Das war Anlass zur Veränderung. „Papa, das geht nicht.“ Überraschend leicht ließ sich mein alter Herr überzeugen, von seinem 14-tägigen Rücktrittsrecht gebrauch zu machen. Und zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu wechseln. Zwischen den Jahren warfen wir unsere Beitrittserklärungen in den Briefkasten der Energiegenossenschaft VorEifel ein, die ich schon länger im Visier hatte. Dabei hatte es Vater bisher nicht einmal in Betracht gezogen, einer Energiegenossenschaft beizutreten. Geschweige denn, den Stromanbieter zu wechseln. WDR verursacht Wartezeit Die Rechnungen über den gezeichneten Geschäftsanteil sowie 30 Euro Bearbeitunggebühr erreichten uns am 1. Februar. „Bitte entschuldigen Sie die späte Bearbeitung“, erklären sich die EGVE-Vorstände Peter Hansen und Robert Hufschlag darin. „Aber durch den WDR …

Ein roter Theatervorhang

Energiegewinner unterstützten Filmpremiere von „Power to Change“ in Köln

Am 17. März kommt der Film „Power to Change – die EnergieRebellion“ deutschlandweit in die Programmkinos. Zu den Unterstützern des neuen Werkes von Carl-A. Fechner gehören auch die Energiegewinner: Die Bürgerenergiegenossenschaft organisiert das Rahmenprogramm für die Premiere im Cinenova Köln-Ehrenfeld. Der Dokumentarfilm will anhand der Beispiele engagierter Menschen und technologischer Entwicklungen zeigen, dass der komplette Umstieg auf erneuerbare Energien binnen 15 Jahren möglich ist. Schon heute. Gleichzeitig wird auf die Hemmnisse durch Gesetzgebung und Lobbyaktivitäten der Energieversorger-Konzerne hingewiesen. Die Betrachtung des Konfliktpotenzials rund um die Öl- und Gasförderung schlägt eine thematische Brücke zur Flüchtlingsdebatte. Öffentlichkeitsarbeit in eigener und gemeinsamer Sache Zur Filmpremiere am 12. März in Freiburg waren laut Veranstalter über 1.100 Gäste gekommen. So viele dürften es in Köln nicht werden. Mit Kurzvorträgen, Diskussionsrunden und Einzelgesprächen rund um die 90-minütige Filmvorführung ab 20 Uhr wollen die Veranstalter jedoch ein lebendiges Forum schaffen und zeigen, welche kleinen Schritte jeder einzelne selbst gehen kann. Als Referenten haben etwa die städtische Klimaschutz-Koordinatorin Barbara Möhlendick sowie der WDR-Journalist Jürgen Döschner aus dem Ressort Energie und Umwelt zugesagt, bestätigte …

Versammlung. Symbolbild FreeImages.com/Griszka Niewiadomski

Energiegewinner-Generalversammlung Teil 1: Harte Zahlen und Beschlüsse

„Keine Solaranlage auf dem Dach – können wir hier überhaupt tagen?“ Die Energiegewinner konnten: Am 22. August trat die Generalversammlung der Kölner Genossenschaft im Nippeser Bürgerzentrum Altenberger Hof zusammen. Binnen fünf Stunden stimmten die Mitglieder über zwei Jahresabschlüsse ab, entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat, bestätigten letzteren im Amt und diskutierten über den eingeschlagenen Kurs. Erneute sechs Prozent Dividende beschlossen Abstimmen mussten die Genossen zunächst über den geänderten Jahresabschluss 2013: Grund für die Änderung war laut Vorstandsmitglied Ramon Kempt die korrekte Einordnung der erstmals verbuchten Personalkosten in die Bilanz als 100-prozentigen Aufwand, denn seit 2013 sind die beiden Vorstände Ramon Kempt und Kay Voßhenrich hauptamtlich für die Genossenschaft tätig. Die Bilanzsumme für 2013 beträgt der Darstellung zufolge rund 1,9 Millionen Euro, das Jahresergebnis betrug minus 55.162 Euro. Gedeckt wurde dieses durch Ergebnisvortrag aus 2012 und Ergebnisrücklagen in Höhe von 43.732 und 11430 Euro. An der bereits im Vorjahr beschlossenen Dividende von sechs Prozent rüttelte die Versammlung nicht. Die Auszahlung steht noch an. Bei einer Bilanzsumme von 2,97 Millionen Euro im Jahr 2014 werden die Energiegewinner nun jährlich …

Kay Voßhenrich vor einem Windrad in Hinterweiler

Zweiter Windpark für die Energiegewinner

Schlechter Zustand, angemessener Preis, gute Vorjahre und starke Partner: So lauten die Zutaten für das Rezept, mit dem sich die Energiegewinner an ihr zweites Windprojekt heran gewagt haben: Zum 1. Juli übernahm die Kölner Genossenschaft drei Anlagen bei Hinterweiler im Landkreis Vulkaneifel. Die Finanzierung stemmen die Genossen mit Eigenmitteln, Crowdfunding und Weiterverkauf. „Die Anlage befand sich vor der Übernahme durch die Energiegewinner in einem schlechten Zustand“, schreibt auch die Wind 7 AG in einer Pressemitteilung. Dennoch kaufte sie der Genossenschaft zum 21. Juli eines der beiden im Park befindlichen Südwind S77 Windräder für knapp eine Million Euro inklusive Anfangsinvestitionen ab. „Mit dem Verkaufserlös wurden alle übrigen Gläubiger des in Schieflage geratenen Projekts befriedigt und notwendige Reparaturen an den Anlagen bezahlt”, erläuterte Energiegewinner-Vorstandsmitglied Kay Voßhenrich. Die Bankdarlehen der bisherigen Betreibergesellschaft hatten die Energiegewinner der Auskunft zufolge bereits im Mai abgelöst. Sicherheit durch assoziiertes Know-How Mit Beurteilung, Sanierungsarbeiten und dem anschließenden Vollwartungsvertrag beauftragten die Eckernförder Investoren ihre Tochtergesellschaft StiegeWind. Dienstleistungen, von denen die Energiegewinner in gleichen Maße für die zweite Anlage Gebrauch machten und machen – und …