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BEG-58-Strategietreffen: Werte vor Rendite

Den Neubau von Solaranlagen einstellen? Das kommt nicht infrage. Um die Energiewende in der Region voran zu bringen, würde ein Großteil der 32 Teilnehmenden des Strategietreffens der BürgerEnergieGenossenschaft (BEG 58) eher eine kleinere Rendite in Kauf nehmen. Oder mehr unentgeltlich arbeiten. So lautet das nicht repräsentative Ergebnis einer Online-Veranstaltung, zu der der Vorstand für den 13. Februar eingeladen hatte. Schon länger war klar, dass die Wirtschaftlichkeit neuer Solaranlagen mit sinkender Einspeisevergütung abnimmt. Doch selbst wenn die Mitglieder wie im letzten Jahr verstärkt selbst in die Werkzeugkiste greifen, ist eine dauerhafte Rendite von über drei Prozent nur schwer realisierbar. Jedenfalls, solange die Genossenschaft aus Wetter an der Ruhr plant, mehr Solaranlagen ans Netz zu bringen. Wollen die Mitglieder also noch mehr Eigenleistung erbringen oder eine Kürzung der Rendite in Kauf nehmen? Soll der Bau neuer Anlagen gestoppt werden, um noch ein paar Jahre von den Bestandsprojekten zu profitieren? So haben es viele andere Bürgersolargenossenschaften gemacht. Oder soll eine Solarteur-Tochter gegründet werden, die für das eigene Unternehmen zu günstigen Konditionen arbeitet? Fortschrittliche Entscheidungsfindung Gedankenaustausch zur Unternehmensentwicklung Ebenfalls …

Mitmach-PV: Mitglieder der BEG 58 bauen eine Solaranlage auf. Bild: BEG 58

Zehn Jahre BEG 58: Aktive und Ideen gesucht

Für den 13. Februar hat die BürgerEnergieGenossenschaft (BEG 58) aus Wetter an der Ruhr zu einem Online-Strategietreffen eingeladen. Mehr als 400 Mitglieder sind dazu aufgerufen, Ideen für die Weiterentwicklung des Unternehmens einzubringen oder unentgeltliche Tätigkeiten zu übernehmen. Zu besetzen sind aktuell die Patenschaften für fünf Solaranlagen – sowie perspektivisch zwei der vier Vorstandsämter: Rolf Weber und Rudolf Lüneborg wollen sich zum Jahresende 2022 aus dem Gremium zurückziehen. Immerhin genug Zeit für die beiden Gründungsmitglieder, um potenzielle NachfolgerInnen einzuarbeiten. Die werden einiges zu überblicken haben: 116 Solaranlagen hat die Genossenschaft zwischen Bochum, Schwelm und Iserlohn binnen zehn Jahren finanziert und errichtet. 2020 packten 25 Mitglieder selbst mit an und bauten gemeinsam mit den Fachfirmen neun Anlagen mit 320 kWp Photovoltaik-Leistung hinzu. „Mitmach-PV“ brachte einerseits Spaß, Wissen und gute Presse. Andererseits ging es nicht ohne: Die unentgeltliche Hilfe der BEG-Mitglieder und die Offenheit der Fachfirmen für externe Hilfskräfte verhalfen den neuen Anlagen über die Wirtschaftlichkeitshürde, schreibt der Vorstand in seinem Januar-Newsletter. MitmacherInnen willkommen Darin kommen auch weitere Herausforderungen zur Sprache. So sorgt die Einspeisevergütung als Geschäftsmodell allenfalls …

Solaranlage auf dem Dach der Sporthalle Hannover-Badenstedt

Modulertrag 2016: Mittelmäßiges Jahr für Solaranlage Hannover-Badenstedt

Jedes Energiegewinner-Mitglied erzeugt inzwischen das Zehnfache des eigenen Stromverbrauchs, hieß es am 10. April im Unternehmens-Blog. Und zwar ökologisch aus Sonne und Wind. Davon bin ich noch weit entfernt: Rund 303 Kilowattstunden (kWh) weist die gemeinsame Ertragsgutschrift meiner beiden Solarmodule auf der Sporthalle Hannover-Badenstedt für 2016 aus. Bezogen auf den eigenen Jahresstromverbrauch reicht das wohl nicht mal für das erste Quartal. Die jährliche Gutschrift kam wie üblich Ende März per E-Mail. Rund eine Woche später ging die Auszahlung von 67,91 Euro auf meinem Konto ein. Das ist etwas weniger als in den Vorjahren: Da waren es 78,33 Euro für rund 363 kWh in 2015 beziehungsweise 80,90 Euro für knapp 350 kWh in 2014. Ab Kaufdatum 31. August kamen für das auf die Wintersonnenwende zusteuernde Restjahr 2013 lediglich noch 12,51 Euro für knapp 72 kWh zusammen.  Die Projektbeschreibung prognostiziert für ein Modul pro Jahr durchschnittlich 167 kWh – für zwei Module also 334 kWh. Im Schnitt der mir vorliegenden Daten 2013 bis 2016 sind es rund 156 kWh pro Modul und Jahr. Alle genannten Geldbeträge sind Netto-Angaben, sie waren nach …

Versammlung. Symbolbild FreeImages.com/Griszka Niewiadomski

Energiegewinner-Generalversammlung Teil 1: Harte Zahlen und Beschlüsse

„Keine Solaranlage auf dem Dach – können wir hier überhaupt tagen?“ Die Energiegewinner konnten: Am 22. August trat die Generalversammlung der Kölner Genossenschaft im Nippeser Bürgerzentrum Altenberger Hof zusammen. Binnen fünf Stunden stimmten die Mitglieder über zwei Jahresabschlüsse ab, entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat, bestätigten letzteren im Amt und diskutierten über den eingeschlagenen Kurs. Erneute sechs Prozent Dividende beschlossen Abstimmen mussten die Genossen zunächst über den geänderten Jahresabschluss 2013: Grund für die Änderung war laut Vorstandsmitglied Ramon Kempt die korrekte Einordnung der erstmals verbuchten Personalkosten in die Bilanz als 100-prozentigen Aufwand, denn seit 2013 sind die beiden Vorstände Ramon Kempt und Kay Voßhenrich hauptamtlich für die Genossenschaft tätig. Die Bilanzsumme für 2013 beträgt der Darstellung zufolge rund 1,9 Millionen Euro, das Jahresergebnis betrug minus 55.162 Euro. Gedeckt wurde dieses durch Ergebnisvortrag aus 2012 und Ergebnisrücklagen in Höhe von 43.732 und 11430 Euro. An der bereits im Vorjahr beschlossenen Dividende von sechs Prozent rüttelte die Versammlung nicht. Die Auszahlung steht noch an. Bei einer Bilanzsumme von 2,97 Millionen Euro im Jahr 2014 werden die Energiegewinner nun jährlich …