Elektrisch unterwegs, mit selbsterzeugtem Ökostrom versorgt – und demnächst vor Deiner Haustür? Mit einer starken Community geht das schneller als gedacht: Im Februar hat die Energiegewinner eG ihre ersten Carsharing-Stationen in Eltville am Rhein und in ihrer Heimatstadt Köln eröffnet. Dort will die deutschlandweit aktive Bürgerenergiegenossenschaft noch drei weitere Stationen errichten. Wie es dann weiter geht, entscheiden Standortanalysen. Und da kommst Du ins Spiel.
Solarzins hat bei den Energiegewinnern nachgefragt: Was Du brauchst, ist ein verfügbarer Parkplatz und interessierte Mitbewohner, Nachbarn oder Kollegen. Gemeinsam fragt Ihr bei der Genossenschaft an. Die Energiegewinner prüfen, ob eine Carsharing-Station an den vorgeschlagenen Ort passt, ob sie sich rechnet – und ob zusätzliche Ladeinfrastruktur erforderlich ist.
Habt Ihr keinen Parkplatz, kann möglicherweise die Kommune helfen und eine Sondernutzungserlaubnis für öffentliche Stellflächen erteilen. 2017 hat der Gesetzgeber in Deutschland die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen. Natürlich ist der Umsetzungsstand und die Bereitschaft zur Veränderung unterschiedlich.
Kosten, Arbeit und Gewinne teilen
Die Energiegewinner betreiben einerseits öffentlich zugängliche Stationen. Auf der anderen Seite gibt es die Möglichkeit einer gemeinschaftlichen Bewirtschaftung. Bei diesem Modell steht das Fahrzeug einer Gruppe exklusiv zur Verfügung. Dabei leistet jede Person einen individuellen monatlichen Betrag. Wenn die Summe der Beträge ausreicht, um die Fixkosten der Station zu decken, können die Energiegewinner einen Carsharing-Standort errichten. Zusätzlich wird ein Kilometer- oder Stundenpreis oder eine Kombination aus beidem für die Gruppenmitglieder ausgehandelt. Reinigung und Wartung des Fahrzeugs organisiert die Gruppe. Buchungs-App, Ladesäule und Fahrzeugbeschaffung übernehmen die Energiegewinner. Gemeinsam mit den Energiegewinnern setzen mehrere Bewohner-Gruppen des Clouth-Quartiers in Köln dieses Modell bereits um.
Welche Kosten entstehen, hängt von der nötigen Ladeinfrastruktur und dem Standort ab. Sie fangen laut Energiegewinnern bei etwa 5.000 Euro an – können aber auch ein Vielfaches davon betragen.
Investieren ohne Eigennutzung – das scheint derzeit noch nicht vorgesehen. Mitglieder der Genossenschaft sollen über Standort-Portfolios in Zukunft aber in das angrenzende Geschäftsfeld E-Mobilität investieren können. Ein genauer Startzeitpunkt steht noch nicht fest. Aktuell planen die Energiegewinner aber bereits Ladestationen ohne Carsharing in Helmstedt, Hürth und Traben-Trabach.
Bildquelle: Energiegewinner eG